Die angekündigte wirtschaftliche Erholung lässt auch in der Druckbranche auf sich warten. Zwar gibt es erste Anzeichen einer Stabilisierung, doch unterm Strich bleibt die Bilanz ernüchternd. Die Umsätze der Druck- und Medienbranche sind erneut rückläufig.
Die Druck- und Medienbranche steht weiterhin unter erheblichem wirtschaftlichem Druck. Zwar lässt die Intensität der Rückgänge nach, doch von einer echten Erholung kann keine Rede sein. Die Entwicklung im ersten Halbjahr 2025 gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus, bleibt aber abhängig von der gesamtwirtschaftlichen Lage.
Die nominalen Gesamtumsätze der Branche sanken 2024 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich neun Prozent, womit sich der Rückgang gegenüber 2023 beschleunigt hat. Die Differenz ist größtenteils auf Preiseffekte zurückzuführen und preisbereinigt zeigen sich leichte Entspannungen.
Inlandsgeschäft schwächelt stärker als Ausland
Die Inlandsumsätze fielen 2024 mit minus neun Prozent etwas stärker als die Auslandsumsätze aus. Auf Betriebsebene ist die Umsatzentwicklung allerdings durch Sondereffekte verzerrt. Große branchenfremde Aufträge im November 2023 haben die Vergleichsbasis verzerrt. Werden diese Effekte herausgerechnet, ergibt sich auf Ebene der fachlichen Betriebsteile ein realitätsnäheres Minus von knapp sieben Prozent.
Sparten mit unterschiedlicher Intensität
Auch 2024 zeigten sich spartenübergreifend rückläufige Umsätze. Besonders deutlich fielen mit die Rückgänge in der Druckweiterverarbeitung und im Zeitungsdruck aus. In der Druckvorstufe führte ein Sondereffekt aus 2023 zu einer verzerrten Basis. Der um druckfremde Aufträge bereinigte Rückgang liegt hier bei rund zehn Prozent. Die umsatzstärkste Sparte, das Drucken sonstiger Erzeugnisse, verzeichnete ein moderates Minus von 6,6 Prozent.
Lichtblick in 2025
Im ersten Halbjahr 2025 ist eine Fortsetzung der Stabilisierungsbewegung zu beobachten. Die nominalen Umsätze stiegen um 0,3 Prozent. Doch dieser Zuwachs ist vor allem auf Auslandsaufträge außerhalb des Kerngeschäfts zurückzuführen. Der Auslandsumsatz legte um rund 32 Prozent zu, während der Inlandsumsatz um fünf Prozent sank. Zwar deuten Frühindikatoren und der Trend auf eine weitere Stabilisierung der Lage hin.
BVDM
Der Bundesverband Druck und Medien e. V. (BVDM) ist der Spitzenverband der deutschen Druckindustrie. Als Arbeitgeberverband, politischer Wirtschaftsverband und technischer Fachverband vertritt er die Positionen und Ziele der Druckindustrie gegenüber Politik, Verwaltung, Gewerkschaften und der Zulieferindustrie. Getragen wird der BVDM von acht regionalen Verbänden. International ist er über seine Mitgliedschaft bei Intergraf und FESPA organisiert.