Am 5. und 6. November fand das Anwenderforum UV-Druck des Fogra Forschungsinstituts in Aschheim bei München zum 13. Mal statt. 17 Referentinnen und Referenten berichteten über aktuelle Entwicklungen der Branche.
Mehr als 70 Teilnehmer verfolgten Vorträge um den UV-Druck. Von Umweltaspekten über die Anwendung im Rollenoffset bis hin zu Strahlenhärtungsalternativen und Verbrauchsmitteln. Auch UV-Inkjet, 3D-Siebdruck und Blechdruck standen im Fokus.
Über dem Tellerrand
Beleuchtet wurden verschiedene Druckmethoden jenseits des klassischen UV-Bogenoffsetdrucks sowie das Thema Farbanhaftung auf nicht saugenden Substraten. Dazu gehörte die Strahlenhärtung im Blechdruck, wie sich Farbhaftung auf nichtsaugenden Substraten verbessern ließe, die Herausforderungen für UV im 3D-Siebdruck und die mangelnde Investitionsbereitschaft beim UV-Inkjet im Akzidenzbereich.
Umweltaspekte
In vier Vorträgen lag der Fokus auf der Umweltverträglichkeit von UV-Technologien. „Ist UV-Druckfarbe Plastik?“ wurde gefragt und die kritischen Bestandteile der UV-Druckfarbe, wie Bindemittel, Hilfsmittel und Wachse beleuchtet. Weitere Themen waren die Migration von Lebensmittelkontaktmaterialien, die Herausforderungen des Deinkens von UV-Farbe sowie das Umweltsiegel „Blauer Engel“.
Rollenanwendung von UV-Technologie
Erläutert wurden Produktionskosten, schrumpfende Auflagen und eine deutliche Minderauslastung für Druckereien. Geschaut wurde aus der Anwenderperspektive auf die Umstellung von Heatset auf UV-LED und aktuelle Projekte- und Anwendungsbeispiele für die Strahlenhärtung in der Rollenanwendung.
Strahlenhärtung
Zwei weitere Vorträge beschäftigten sich mit der Frage, ob Druckfarben für Elektronenstrahl- und initiatorfreie UV-Härtung eine Alternative sind. Als Ausgangslage für die Entwicklung eines initiatorfreien Härtungssystem wurde neben den Einschränkungen und Verboten von Photoinitiatoren auch die schwierige Beschaffungslage angesprochen.
Verbrauchsmittel
Der letzte Abschnitt des Symposiums betrachtete verschiedene Materialien, biobasierte Oligomere, Elastomere und Teststreifen. Erklärt wurden die unterschiedlichen physikalischen und chemischen Anforderungen für Elastomer-Werkstoffe und dass die UV-Messung sinnvoll für die Qualitätskontrolle sein kann. Zusätzlich gab es einen Exkurs in die Kampagne „We love Print“ und dass es wichtig ist, ein Verständnis für die Bedeutung von Druck zu schaffen und dem „Verteufeln“ von Druckerzeugnissen entgegenzuhalten. In der Keynote näherte man sich auch dem Thema Green Deal an. Dabei wurde darauf eingegangen, welche Relevanz dieser für die grafische Industrie hat und wie wichtig gemeinsame Standards und Normen sind.
FOGRA
Die Fogra betreibt anwendungsorientierte Forschung auf den Gebieten der Druck- und Medientechnologien und konnte schon oft Standards für Prozesse und Qualitätsprüfungen schaffen. Die internationalen Mitglieder der Fogra sind Unternehmen aus dem gesamten Branchenspektrum, von der Produktion von Print- und elektronischen Medien bis zum Anlagenbau. Die Fogra versteht sich als moderner Dienstleister, der aussagekräftige Prüfungen und Zertifizierungen durchführt, Unternehmen zu Qualitätsfragen berät und in fachlichen Streitfällen schlichtet. Ihr Kapital ist ein großes Fachwissen in Verbindung mit hoher technologischer Kompetenz und genauen Kenntnissen über aktuelle Entwicklungen.