EU-Entwaldungsverordnung
Verbände fordern Bürokratieabbau

Die Spitzenverbände der Druck- und Medienbranche fordern eine grundlegende Überarbeitung der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte. In einem Schreiben appellieren sie an die Bundesregierung, sich bei der EU-Kommission für praxisnahe Vereinfachungen einzusetzen.

 

Die Verbände Bundesverband Druck und Medien, Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger, Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen, Gesamtverband Pressegroßhandel sowie der Medienverband der freien Presse sehen dringenden Handlungsbedarf, da die EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte auch zur detaillierten Rückverfolgung der in Papierprodukten enthaltenen Rohstoffe verpflichtet, wenn diese innerhalb der EU produziert wurden.

 

Erstinverkehrbringer

 

Für viele kleine und mittlere Unternehmen, stellen die EUDR-Vorgaben eine kaum zu bewältigende Belastung in administrativer und finanzieller Hinsicht dar. Die Verbände fordern daher, die  Sorgfaltspflichten auf den ersten Inverkehrbringer der Rohstoffe in der EU zu fokussieren. Eine mögliche Vereinfachung sehen die Verbände in einer gebündelten Vorabmeldung relevanter Rohstoffe und Produkte an das EU-Informationssystem. Vorgeschlagen wird ein Modell, bei dem Unternehmen ihre Sorgfaltspflicht quartalsweise vorab gesammelt erfüllen können.

 

Null-Risiko-Kategorie

 

Die Verbände unterstützen die Forderung nach der Einführung einer „Null-Risiko-Kategorie“ für Produkte und Regionen ohne relevantes Entwaldungsrisiko. Papierprodukte stammen in der EU überwiegend aus Recyclingmaterialien oder nachhaltig bewirtschafteten Forstplantagen. Die Rückverfolgbarkeit einzelner Zellstofffasern bis zur ursprünglichen Waldfläche sei praktisch nicht umsetzbar und stehe in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Risiko. Abschließend sprechen sich die Verbände gegen unangemessene Sanktionen aus. Strafen müssten auf vorsätzliche oder gravierende Verstöße beschränkt bleiben und Unternehmen sollten keine Unverwertbarkeit oder Vernichtung ihrer Produkte befürchten müssen.

 

BDZV

Der Verband wurde 1954 durch den Zusammenschluss des Gesamtverbands der deutschen Zeitungsverleger und des Vereins Deutscher Zeitungsverleger gegründet. Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger mit Sitz in Berlin vertritt als Spitzenorganisation die Interessen von Zeitungsverlagen und digitalen Publishern in Deutschland und auf EU-Ebene.

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