Im Forschungsbericht 52.040 K der Fogra wurde der metallische Charakter von goldenen Metallic- Druckerzeugnissen aus unterschiedlichen Druckverfahren (Offset mit Metalleffektpigment, bedruckte metallisierte Papiere, Heißprägefolien) quantifiziert.
Um goldene Metallic-Muster aus dem Verpackungsdruck zu untersuchen, wurden Nassleimetiketten und Faltschachtelkartons verwendet. Zur Erzeugung des Metallic-Effekts kamen Druckverfahren wie Offsetdruck mit unterschiedlichen Metallic-Pigmenten (lackiert und unlackiert), Offsetdruck auf metallisierten Substraten und Heißprägefolien zum Einsatz. Für die Muster wurde eine Vielzahl an physikalischen Messwerten ermittelt. Mittels Mehrwinkelmessgerät konnten Farb- und Helligkeitsdaten für unterschiedliche Detektionswinkel ermittelt werden und es stellte sich heraus, dass Messungen in unmittelbarer Nähe zum Spiegelwinkel nicht möglich sind. Als weiteres Messgerät wurde ein Kugelspektralphotometer eingesetzt, mit dem Parameter SPI („Specular Percentage Index“) ermittelt wurden, die den Anteil des reflektierten Lichts bezogen auf die gesamte reflektierte Lichtmenge angaben. Da der Glanz eine erhebliche Rolle bei der Wahrnehmung von Metallen spielt, wurde auch dieser messtechnisch mit einem Glanzmessgerät erfasst, mit dem sich Aspekte der mehrdimensionalen Glanzwahrnehmung bestimmen ließen.
Die visuelle Abmusterung der Muster erfolgte in sechs Gruppen mit jeweils sechs Mustern durch zehn Probanden bei parallel gerichteter und diffuser Beleuchtung. Aus den psychologischen Daten wurden zunächst die Bewertungszahlen für die Muster innerhalb einer Gruppe ermittelt und anschließend eine Gesamtbewertung gebildet. Die Intensität des metallischen Charakters ergab folgende Reihenfolge: Offsetmuster (lackiert und unlackiert) < semi-matte Heißprägefolien < bedruckte Silberpapiere < glänzende Heißprägefolien. Mit fast allen Messgeräten konnten physikalische Parameter ermittelt werden, die mit der visuellen Bewertung korrelieren.
Insgesamt wurde festgestellt, dass sich die Optik metallischer Muster durch Glanzeigenschaften, Helligkeitswerte und Helligkeitsänderungen in der Nähe des Spiegelwinkels von dielektrischen Materialien unterscheiden. Beim Betrachten der Muster ließ sich für die Intensität des
metallischen Charakters eine Abstufung zwischen Mustern unterschiedlicher Druckverfahren feststellen. Die Abstufung ist ausgeprägt zwischen der Gruppe der Offsetmuster (lackiert und unlackiert) und den übrigen Mustern (bedruckte Silberpapiere und Heißprägefolien). Feinere Unterschiede, wie sie beispielsweise innerhalb der Gruppe der Offsetmuster auftreten, konnten im Rahmen des Projekts nicht aufgelöst werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Bewertungsskala auf Muster verschiedener Druckverfahren angewendet wurde und somit eine relativ grobe Auflösung aufweist.
Fogra
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