Zum Auftakt der Arbeiten am Umwelt-Omnibus-Paket der EU-Kommission spricht sich der Bundesverband Druck und Medien für eine spürbare Entlastung der Druck- und Medienbranche von übermäßigen bürokratischen Anforderungen aus. Aus Sicht des BVDM besteht bei der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) dringender Reformbedarf. Vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sei eine praxisnahe, verhältnismäßige und rechtssichere Ausgestaltung der bestehenden Umweltvorgaben unerlässlich, um Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der Branche nicht zu gefährden.
Der BVDM begrüßt die Initiative der EU-Kommission zur Überarbeitung bestehender Umweltvorschriften im Rahmen des schon länger angekündigten „Umwelt-Omnibuspakets“. Gemeinsam mit seinem europäischen Dachverband INTERGRAF unterstützt der BVDM das übergeordnete Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit von Druck- und Medienbetrieben durch den Abbau unnötiger administrativer Lasten zu stärken.
Bezüglich der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) fordert der BVDM neben der Schaffung einer neuen Null-Risiko-Kategorie, die Sorgfaltspflichten auf den ersten Inverkehrbringer zu beschränken sowie eine Verschiebung des Anwendungsbeginns auf Ende 2026. Die aktuellen Vorgaben sind nach Ansicht des BVDM weder praktikabel noch verhältnismäßig.
Der BVDM begrüßt, dass die EU-Kommission eine Rücknahme der Green-Claims-Richtlinie angekündigt hat. Die Richtlinie würde KMU mit bürokratischen Zertifizierungen von Umweltaussagen belasten und Innovationen und Investitionen in Nachhaltigkeit bremsen. Die vorgeschlagene Ausnahme für Kleinstunternehmen schafft keine Abhilfe. Zudem droht neben der EmpCo-Richtlinie eine Doppelregulierung, ohne dass eine belastbare Folgenabschätzung für die Richtlinie vorgelegt wurde. Auch die im Rahmen der EmpCo-Richtlinie vorgeschriebene Drittprüfung von Nachhaltigkeitssiegeln sieht der BVDM als eine übermäßige bürokratische Belastung und schlägt eine Überarbeitung vor.
Mit Blick auf die EU-Verpackungsverordnung (PPWR) drängt der BVDM auf deutlich reduzierte Pflichten. Die deutsche Druck- und Medienwirtschaft steht angesichts steigender Kosten, digitaler Transformation und einer Vielzahl neuer regulatorischer Anforderungen unter erheblichem Druck. Unverhältnismäßige Belastungen gefährden insbesondere kleinere Betriebe.
BVDM
Der Bundesverband Druck und Medien e. V. (BVDM) ist der Spitzenverband der deutschen Druckindustrie. Als Arbeitgeberverband, politischer Wirtschaftsverband und technischer Fachverband vertritt er die Positionen und Ziele der Druckindustrie gegenüber Politik, Verwaltung, Gewerkschaften und der Zulieferindustrie. Getragen wird der BVDM von acht regionalen Verbänden. International ist er über seine Mitgliedschaft bei Intergraf und FESPA organisiert. Zur Druckindustrie gehören aktuell rund 6.300 überwiegend kleine und mittelständische Betriebe mit mehr als 99.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.