Die Ergebnisse der jährlichen Branchenbefragung des Bundesverbandes Druck- und Medien zeigen, dass die Druck- und Medienbranche weiterhin von Unsicherheit geprägt ist. Die Energiekrise und die schwache Wirtschaftslage führten 2024 zu einer geringen Auslastung und einer schwierigen Auftragslage.
An der achten gemeinsamen Branchenbefragung des BVDM und der Verbände Druck und Medien (VDM) beteiligten sich vom 24. März bis zum 7. April 2025 insgesamt 314 Führungskräfte aus Druck- und Medienunternehmen. Ziel war es, zentrale ökonomische Kennzahlen, Erwartungen, Investitionsverhalten und Branchentrends zu erfassen.
Die Umsatzprognosen liegen mit rund 9 Prozentpunkten über dem Vorjahreswert, sind aber weiterhin im negativen Bereich, was die anhaltende konjunkturelle Schwäche der Branche belegt. Hinsichtlich der Ertragslage rechnen etwa ein Drittel der Unternehmen mit einer Verbesserung des Betriebsergebnisses, während 42 % eine Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr befürchten. Im laufenden Jahr planen 33 % der Betriebe, ihre Beschäftigtenzahlen zu reduzieren, während 15 % von einem Beschäftigungszuwachs ausgehen.
Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen bleibt das Investitionsniveau bemerkenswert hoch. Zwischen 75 % und 91 % der Unternehmen planen im laufenden Jahr Investitionen in den Bereichen Marketing/Werbung (91 %) und Software/IT (89 %). Produktionsanlagen und Personalentwicklung weisen mit jeweils 75 % eine geringere Investitionsquoten auf. Aufgrund rückläufiger Unternehmenszahlen wird insgesamt mit einem Netto-Rückgang der Investitionssumme in der Branche gerechnet.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen jedoch auch Chancen: Im Durchschnitt werden fünf von zwölf Geschäftschancen als relevant eingestuft. Besonders häufig werden ergänzende Dienstleistungen rund um das Druckprodukt genannt. Die betriebliche Nutzung von Künstlicher Intelligenz nimmt ebenfalls zu: Bereits 35 % der Unternehmen setzen entsprechende Technologien ein, 13 % planen eine Einführung.
BVDM
Der Bundesverband Druck und Medien e. V. (BVDM) ist der Spitzenverband der deutschen Druckindustrie. Als Arbeitgeberverband, politischer Wirtschaftsverband und technischer Fachverband vertritt er die Positionen und Ziele der Druckindustrie gegenüber Politik, Verwaltung, Gewerkschaften und der Zulieferindustrie. Getragen wird der BVDM von acht regionalen Verbänden. International ist er über seine Mitgliedschaft bei Intergraf und FESPA organisiert. Zur Druckindustrie gehören aktuell rund 6.300 überwiegend kleine und mittelständische Betriebe mit mehr als 99.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.