Was bedeuten die Änderungsvorschläge der europäischen Verpackungsordnung für die Umwelt? Saverio Mayer, CEO Smurfit Kappa Europa, mahnt zu Anpassungen der Änderungsvorschläge. Denn die vorgeschlagenen Änderungen der europäischen Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) sollen recycelbare Materialien wie Pappe benachteiligen und Verpackungen aus fossilen Rohstoffen wie Kunststoff bevorzugen.
Die EU plant neue Vorschriften, um den Abfall und die Umweltverschmutzung zu reduzieren. Doch es hat sich herausgestellt, dass der Gesetzesantrag, der eine Wiederverwendung von Verpackungen vorschreibt, eher eine Flut von Plastik verursachen wird. Die EU scheint damit vor einem Dilemma zu stehen, da sie über die geplanten Änderungen der Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) berät, mit dem Ziel Verpackungsabfall zu vermeiden und eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Aber die jüngsten Änderungsvorschläge sehen eine starre Mehrwegquote für Verpackungen vor, die laut Smurfit Kappa negative Auswirkungen mit sich bringen wird, weil nachhaltige Materialien wie Pappe von diesen Änderungen pauschal benachteiligt werden. Eine Analyse des Branchenverbands FEFCO hat ergeben, dass sich die Menge der Transportverpackungen aus Kunststoff nach der neuen Verordnung bis zum Jahr 2040 verdoppeln könnte. Es ist bis heute nicht möglich, Plastik vollkommen umweltfreundlich zu produzieren und zu recyceln.
Smurfit Kappa, ein führender Anbieter bei der Produktion von Verpackungen aus Wellpappe verringert seit Jahren die Umweltauswirkungen von Verpackungen und gestaltet Lieferketten effizient und nachhaltig. In über 350 Standorten weltweit entwickelt das Unternehmen, mit Hauptsitz in Dublin, nachhaltige Verpackungen als Alternative zu Kunststoff-Verpackungen. So können Kartonfasern beispielsweise bis zu 25x recycelt werden und am Ende in die Natur zurück geführt werden. Plastik hingegen wird aus fossilen Brennstoffen hergestellt und weltweit nur zu neun Prozent recycelt.
Namhafte Marken haben sich zum Ziel gesetzt, Plastik zu reduzieren, und werden dabei von Smurfit Kappa unterstützt, beispielsweise durch die Abschaffung von Kunststoffbeuteln bei Online-Bestellungen zugunsten nachhaltigerer Verpackungen. Anzumerken ist in diesem Zusammenhang, dass Plastik seine Berechtigung hat in Bereichen, in denen es keine nachhaltigeren Alternativen gibt, wie bei medizinischen Geräten oder bestimmten Flüssigkeiten. Aber eine Vergrößerung der Plastikmenge bei Verpackungen im Warentransport erscheint inakzeptabel. Umweltschützer wie Greenpeace haben Recht, wenn sie sagen, dass ein zunehmender Plastikgebrauch „von Natur aus unvereinbar mit einer Kreislaufwirtschaft ist“.
Smurfit Kappa
Smurfit Kappa ist ein führender europäischer Anbieter bei der Produktion von Verpackungen aus Wellpappe, Wellpappen-Rohpapier und Bag-in-Box-Verpackungen. Das 1938 von Jefferson Smurfit übernommene Unternehmen entwickelte sich zu einem zukunftsorientierten Fertigungsunternehmen in Irland. Weitere Expansionen führten 1998 zur Gründung von Jefferson Smurfit in den USA und zur Fusion mit der in Chicagoer Stone Container Corporation. Im Jahr 2005 fusionierte Jefferson Smurfit mit Kappa Packaging, einem 1974 gegründeten Unternehmen mit Sitz in den Niederlanden und Europas größtem Hersteller von Verpackungsmaterialien aus Wellpappe und Kartonverpackungen zu Smurfit Kappa. Beschäftigt sind über 47.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an 350 Produktionsstandorten in 36 Ländern. Die weltweite Konzernzentrale befindet sich in Dublin, mit regionalen Zentralen in Amsterdam und Miami.