Die Pop Art war Hans Tichas Antwort auf die Propaganda der DDR. Seine knallbunten Illustrationen mit voluminös geformten Figuren und geometrischen Gliedmaßen bebildern bis heute Gedichtbände und Kinderbücher. Die Ausstellung Hans Ticha – Druckgrafiken 1966-2017 im Museum für Druckkunst gibt einen Einblick in das druckgrafische Lebenswerk des vielfach ausgezeichneten Malers, Grafikers und Buchillustrators.
Die Ausstellung präsentiert noch bis zum 15. September 2024 Werke aus den Bereichen Holzschnitt, Serigrafie, Algrafie und Lithografie. Sie richtet das Augenmerk auf den besonderen Stellenwert der grafischen Drucktechniken. Die erstmalige Präsentation des druckgrafischen Werks von Hans Ticha im Museum für Druckkunst versteht sich als Auftakt zur Jubiläums-Ausstellung, mit der die Büchergilde Gutenberg ab Ende August ihr 100jähriges Bestehen im Museum für Druckkunst feiern wird. Hans Ticha hat zahlreiche Gedichtbände und Kinderbücher für die Büchergilde Gutenberg illustriert und gilt bis heute als ihr auflagenstärkster Illustrator.
Hans Ticha
Tichas Werk umfasst Gemälde, Objekte, Plakate, Druckgrafiken und Zeichnungen. Als Buchillustrator für Belletristik, aber vor allem für Kinder- und Jugendbuchliteratur arbeitete er für alle wichtigen Verlage der DDR und begann bereits vor der Wende seine Zusammenarbeit mit der Büchergilde Gutenberg, für die er bis heute als auflagenstärkster Illustrator gilt. Zuletzt erschien 2022 der von ihm illustrierte Büchergilde-Gedichtband O die Möglichkeiten von Bertolt Brecht. Für seine insgesamt mehr als 100 illustrierten Bücher erhielt er mehrfach Auszeichnungen, zuletzt den Deutschen Jugendliteraturpreis 2022.
Museum für Druckkunst
Seit seiner Gründung 1994 hat sich das Museum für Druckkunst dem Kulturerbe Drucktechnik verschrieben und versteht sich als lebendiger Ort mit besonderer Werkstattatmosphäre, der auf vier Etagen mit rund 100 funktionsfähigen Maschinen und Pressen 550 Jahre Druck- und Mediengeschichte präsentiert. Bewahrt, gepflegt und vermittelt werden die künstlerischen Drucktechniken des Hoch-, Tief- und Flachdrucks, die im Bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission gelistet sind. Ansässig ist das Museum in einem denkmalgeschützten Gebäude im ehemaligen Industrieviertel Leipzig-Plagwitz. Das vierflügelige Haus blickt auf eine über 100jährige Tradition als Druckerei zurück und beherbergt damit eine der letzten historischen Druckwerkstätten. Der grundlegende Bestand des Museums geht zurück auf die Sammlung Schumacher Gebler, die ein einmaliges Ensemble an Druckmaschinen, Bleilettern und Schriftmatrizen umfasst.