RGB – Rot Grün Blau. Colour Stories
Museum für Druckkunst Leipzig

Drei Farben, drei Geschichten. Am 2. Februar eröffnet im Museum für Druckkunst Leipzig die Ausstellung RGB – Rot Grün Blau. Colour Stories, eine vom Musée de l’Imprimerie et de la Communication graphique in Lyon entwickelte Schau zur Mediengeschichte der drei Lichtfarben.

 

Die Ausstellung taucht ein in den Farbraum der Bildschirme, in dem Bilder aus einer Mischung von Rot, Grün und Blau entstehen. In über sechzig Objekten – Gemälden, Druckgrafiken, Fotografien, Filmen, Spielen, Reklame, Büchern – wird den vielfältigen Anwendungsweisen, Wirkungen und symbolischen Bedeutungen dieser drei Farben nachgespürt. Warum ist das Veroneser Grün dramatisch? Stephen Kings Leidenschaft rot? Die Schwermut bei Maggie Nelson blau? Begleitet wird die Ausstellung durch ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Unterstützung des Institut français Leipzig.

Was ist eine Farbe? Ein Sinnesreiz, reines Gefühl oder sprechendes Zeichen? Die Ausstellung rückt ein Medium in den Mittelpunkt, das zu den ältesten der Menschheitsgeschichte zählt. Exponate aus den Sammlungen des Musée de l’Imprimerie et de la Communication graphique, des Museums für Druckkunst Leipzig, des Museums im Wilhelm Ostwald Park in Grimma und des Schloss- und Spielkartenmuseums Altenburg veranschaulichen seine facettenreiche Kultur- und Wissensgeschichte – als Spektralfarbe in der Optik, als Pigment in der Malerei und der Drucktechnik oder als Bildsymbol. Am Beispiel von Rot, Grün und Blau vermittelt die Ausstellung wie individuelles Farbempfinden und kulturelle Farbcodierung Hand in Hand gehen. Im Rot der Rose, der kommunistischen Revolution und der Horrorfilme drücken sich gleichermaßen Leidenschaft und Schmerz aus. Das regenerative Grün der Natur kann sich zum theatralischen Grün des Videospiels Zelda, des Green Screen im Kino und der Malerei des Renaissancemalers Veronese wandeln. Und das Blau der Meereswellen kann sowohl besänftigend als auch aufrührerisch sein oder kalt und voller Melancholie wie in Maggie Nelsons Tagebuch Bluets.

Die Ausstellungskooperation zwischen dem Musée de l’Imprimerie et de la Communication graphique und dem Museum für Druckkunst Leipzig wurde mit Unterstützung des Institut français Leipzig zur Feier des sechzigsten Jahrestags des Élysée-Vertrags 2023 initiiert. Sie würdigt darüber hinaus die seit 1981 bestehende Partnerschaft zwischen den beiden Städten. Die Ausstellung wurde bereits vom 7. April bis zum 17. September 2023 in Lyon gezeigt.

Museum für Druckkunst

Seit seiner Gründung 1994 hat sich das Museum für Druckkunst dem Kulturerbe Drucktechnik verschrieben und versteht sich als lebendiger Ort mit besonderer Werkstattatmosphäre, der auf vier Etagen mit rund 100 funktions- fähigen Maschinen und Pressen 550 Jahre Druck- und Mediengeschichte präsentiert. Bewahrt, gepflegt und vermittelt werden die künstlerischen Drucktechniken des Hoch-, Tief- und Flachdrucks, die im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission gelistet sind. Ansässig ist das Museum in einem denkmalgeschützten Gebäude im ehemaligen Industrieviertel Leipzig-Plagwitz. Das vierflügelige Haus blickt auf eine über 100-jährige Tradition als Druckerei zurück und beherbergt damit eine der letzten historischen Druckwerkstätten. Der grundlegende Bestand des Museums geht zurück auf die Sammlung Schumacher Gebler, die ein einmaliges Ensemble an Druckmaschinen, Bleilettern und Schriftmatrizen umfasst.

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