Die Druckbranche blickt auf drei Jahre tiefgreifender Einschnitte zurück und befindet sich laut Branchenbericht des BVDM in einer anhaltenden Phase der Konsolidierung. Die Intensität der Produktionsrückgänge lässt nach, doch ein nachhaltiger Aufschwung ist noch nicht in Sicht.
Die Branche kämpft weiterhin mit den Auswirkungen einer schwachen Konjunktur, den Nachwehen der Energiekrise und einem tiefgreifenden strukturellen Wandel. Insbesondere die Digitalisierung ist seit Jahren zentraler Treiber des Auftragsrückgangs wenn Kunden zunehmend auf digitale Alternativen setzen und zeitgleich Werbe- und Marketingbudgets sinken. Die Branche verzeichnet einen durchschnittlichen Produktions-Rückgang von 2,4 Prozent pro Jahr. Eine Entwicklung, die weniger als kurzfristige Krise, sondern als neue Realität zu verstehen ist. Die Zukunft liegt in der Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen. Wer heute investiert – in Technologie, Effizienz und neue Geschäftsmodelle – sichert sich morgen Wettbewerbsvorteile.
Kapazitätsauslastung
Besonders kritisch ist die durchschnittliche Kapazitätsauslastung. Diese sank im Jahresverlauf 2024 und in der Folge könnten Stückkosten steigen während die Wettbewerbsfähigkeit sinkt. Aber nicht alle Betriebe sind gleichermaßen von einer geringen Kapazitätsauslastung betroffen. Unternehmen mit innovativen Produktionsprozessen und flexiblen Geschäftsmodellen können sich in diesem Umfeld behaupten und wachsen während das für andere einen tiefgreifenden Transformationsdruck nach sich zieht.
Stabilisierung
Trotz aller Herausforderungen deuten einige Kennzahlen auf eine mögliche Stabilisierung hin. Die Preisdynamik flacht sich ab und die Verkaufspreise für Druckprodukte bewegen sich seit 2024 seitwärts. Auch das leicht verbesserte Produktionsminus gegenüber dem Vorquartal deutet auf eine Verlangsamung des Rückgangs hin. Und für 2025 gibt es erste positive Signale mit einer durchschnittlichen Kapazitätsauslastung, die etwa ein halben Prozentpunkt über der von 2024 liegt sowie rund fünf Prozent über der des Vorjahresmonat Juli 2024.
BVDM
Der Bundesverband Druck und Medien e. V. (BVDM) ist der Spitzenverband der deutschen Druckindustrie. Als Arbeitgeberverband, politischer Wirtschaftsverband und technischer Fachverband vertritt er die Positionen und Ziele der Druckindustrie gegenüber Politik, Verwaltung, Gewerkschaften und der Zulieferindustrie. Getragen wird der BVDM von acht regionalen Verbänden. International ist er über seine Mitgliedschaft bei Intergraf und FESPA organisiert. Zur Druckindustrie gehören aktuell rund 6.300 überwiegend kleine und mittelständische Betriebe mit mehr als 99.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.