Im April 2025 verzeichnete das saisonbereinigte Geschäftsklima der deutschen Druck- und Medienindustrie eine Abschwächung des Aufwärtstrends. Der vom Bundesverband Druck und Medien ermittelte Geschäftsklimaindex wies gegenüber dem Vormonat einen saisonbereinigten Zuwachs von 0,7 Prozent auf.
Während die aktuelle Lageeinschätzung in den Geschäftsetagen der Unternehmen nach dem Rückgang im März positiv ausfällt, bewerten Entscheider die Geschäftsaussichten für die nächsten sechs Monate etwas pessimistischer. Das Zollgeschehen in den USA, von deren mittelbaren Auswirkungen auch die Druckindustrie betroffen ist und das Anhalten der konjunkturellen Schwächephase dürften sich im April negativ auf die Erwartungen ausgewirkt haben.
Während der Auftragsbestand überwiegend als angespannt eingeschätzt wird, gibt es erste Anzeichen, die auf eine leichte Reduktion des Überangebots auf dem Markt schließen lassen. Im April wurde erstmals seit Juli 2022 im Vorjahresvergleich kein signifikanter Rückgang der Kapazitätsauslastung festgestellt. Im Vergleich zum Vorjahr sank zudem die Einschätzung, dass die eigenen Kapazitäten in Hinblick auf die Auftragslage zu groß sind. Bei den Produktionseinschränkungen gab es im April im Vergleich zum Vorjahr keine signifikanten Veränderungen. Für rund ein Drittel der befragten Unternehmen bleibt der Auftragsmangel die primäre Ursache für Produktionsbehinderungen, gefolgt vom Fachkräftemangel. 66 Prozent der Unternehmen erwarten eine stabile Geschäftsentwicklung für die nächsten 6 Monate, während 30 Prozent von einer Verschlechterung und 4 Prozent von einer Verbesserung ausgehen. Gründe für die eingetrübten Erwartungen dürften die fehlenden Aussichten auf eine deutliche Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Lage sein.
BVDM
Der Bundesverband Druck und Medien e. V. (bvdm) ist der Spitzenverband der deutschen Druckindustrie. Als Arbeitgeberverband, politischer Wirtschaftsverband und technischer Fachverband vertritt er die Positionen und Ziele der Druckindustrie gegenüber Politik, Verwaltung, Gewerkschaften und der Zulieferindustrie. Getragen wird der bvdm von acht regionalen Verbänden. International ist er über seine Mitgliedschaft bei Intergraf und FESPA organisiert. Zur Druckindustrie gehören aktuell rund 6.300 überwiegend kleine und mittelständische Betriebe mit mehr als 99.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.